Isolar-Tagung 2011
Hersteller und Metallbauer sollten stärker darauf setzen, mithilfe von Glas Energie zu gewinnen und einzusparen. Das war ein wesentliches Ergebnis der Isolar-Tagung in Ilmenau.
Beim Empfang der rund 50 Fachleute zur Isolar-Tagung 2011 stellte Hans-Joachim Arnold, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Isolar-Glas-Beratungs GmbH, die Potenziale von Glas in den Vordergrund. Mit Blick auf den immer bedeutenderen Trend zu regenerativen Energien führte er die positiven Eigenschaften des transparenten Werkstoffes an. „Den eigentlichen Diamanten haben wir selbst in der Hand“, sagte der Geschäftsführer der Glaswerke Arnold. „Mithilfe von Glas können wir passiv und aktiv Energie gewinnen.“
Die Vorteile von Glas unter dem Aspekt Nachhaltigkeit erläuterte auch Dr. Klaus Huntebrinker, Geschäftsführer von Isolar-Glas, in einem Gespräch mit metallbau: „Mit der Energiewende liegt vor uns allen eine Herkulesaufgabe“, sagte er. „Von noch größerer Bedeutung als bisher werden Fassadenlösungen, die umsetzen, was für eine Fortschreibung der EnEV auf der Hand liegt“, betonte der Fachmann.
Als wesentliche Punkte nannte er dabei hohe solare Zugewinne im Winter und einen niedrigeren Sonneneintrag im Sommer. „Wir brauchen dafür mehr Einklang von Ästhetik, Funktion und Natur.“ Als Produkte, die diesen Eigenschaften entsprechen, stellte er zum Thema Natur und Tierfreundlichkeit das Vogelschutzglas ORNILUX als Lösung vor. Als weiteren Punkt sprach er fassadenintegrierte Photovoltaik-Elemente an. „Diese funktionieren als Sonnenschutz und gewinnen parallel dazu Energie wie unser Solarstromglas VOLTARLUX.“ Als Beispiel für Ästhetik nannte Dr. Huntebrinker Bäume als natürliche Beschattung. „Das ist für mich eine neue Nachhaltigkeit - die Kreativität und Individualität mit sich bringt“, betonte er. „Ich bin optimistisch, dass uns dieser Trend auf dem Weg vom kleinsten Preis zur besten Lösung helfen wird.“
Ziele. „Vor allem im Isolierglas steckt viel mehr, als wir bisher daraus machen, diese Chance sollten wir nutzen und unser Hightechprodukt dem Kunden zeigen“, erklärte auch Vorstandsvorsitzender Hans-Joachim Arnold während der Isolar-Tagung. In einer anschließenden Pressekonferenz kam er auch auf die Marktpositionierung und den Ausbau der Isolar-Gruppe zu sprechen: „Wir haben einen guten Ruf und einen hohen technischen Anspruch - über diese Merkmale definieren wir uns auf dem Markt“, erklärte Arnold und bestätigte die Meinung von Dr. Huntebrinker: „Auch wird die Technologie individueller - jeder Hersteller von Isolar-Glas hat seine Stärken, die ihn nach vorne bringen.“
Einhelliger Tenor war, dass die Isolar-Gruppe, auch weiterhin innovative Produkte und neue Zusammenarbeit benötigt und fördert, um diese Ziele zu erreichen. „Das funktioniert nur, wenn wir zusammenarbeiten und unser Know-how auch über Grenzen weitergeben“, hob Arnold hervor.
Wettbewerb. Im Rahmen der Tagung wurden die Gewinner des Wettbewerbes „Objekte 2010“ bekanntgegeben. Diesmal vergab die Jury Preise in drei Kategorien: repräsentative Objekte, innovative Objekte und kreative Objekte. In diesen Sparten wurde je ein Gewinner von einem Mitglied des Isolar-Vorstandes vorgestellt und ausgezeichnet. Preise empfingen:
* Christian Dahlick, Geschäftsführer der Oder-Glas GmbH, für die repräsentativ gestaltete Fassade des Ramada-Hotels in Berlin;
* Kai Franke, einer der vier Geschäftsführer der Energie Glas GmbH, für das innovative Solardach der hessischen Herwig-Blankertz-Berufsschule;
* Jochen Kirchner, Werksleiter Merkendorf der Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG, für die kreative neue Eisbärenanlage mit Vogelschutzglas im Münchner Tierpark Hellabrunn.
Weitere Informationen zum Wettbewerb und eine ausführliche Beschreibung der Objekte finden Sie in der nächsten Ausgabe von metallbau.
Energielabel. Ein Highlight der Veranstaltung war der informative Vortrag „Energielabel für Fenster in Europa“ von Prof. Dr. Franz Feldmeier, Hochschule Rosenheim. Er sprach über Grundlagen und Kriterien einer von ihm entwickelten Kennzeichnung der Energiewerte bei Fenstern sowie über Vor- und Nachteile von bereits vorhandenen Benennungen. Außerdem zeigte er auf, wie nach seiner Vorstellung eine einheitliche Kennzeichnung der Energiewerte für ganz Europa eingeführt werden könnte.
Dr. Feldmeier erläuterte auch den aktuellen Stand der DIN EN 18008 (Glas im Bauwesen). Die Norm löst die Technischen Regeln für absturzsichernde Verglasungen (TRAV), für linienförmig gelagerte Verglasungen (TRLV) und für punktförmig gelagerte Verglasungen (TRPV) ab. „Die baurechtliche Einführung der DIN EN 18008 findet voraussichtlich 2012 statt“, erklärte er.
Bereits veröffentlicht sind die Teile 1 (u.a. Begriffe, allgemeine Grundlagen, Nachweis der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit) und 2 (linienförmig gelagerte Verglasungen). In Vorbereitung sind die Teile 3 bis 6. Im dritten Teil geht es um punktförmig gelagerte Verglasungen, Teil vier des Regelwerkes behandelt Zusatzanforderungen an absturzsichernde Verglasungen. „Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.dibt.de “, riet er den Zuhörern.
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Isolar-Glas-Beratung GmbH
Auf der Mauer 13
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